Fluß des Lebens
ENTLANG DER LEBENSADER
Fluß des Lebens
Sich dem Fluss des Lebens zu öffnen, hinzugeben und zu vertrauen ist nicht immer einfach, denn wir müssen unseren Verstand überwinden. Er will Sicherheit und Kontrolle und reagiert auf Unbekanntes oft mit Furcht und Misstrauen. Unsere Seele möchte aber Erfahrungen sammeln und wachsen. Doch dafür müssen wir uns dem Unbekannten öffnen, auf unser Herz hören und der Intuition vertrauen. Dafür brauchen wir Bewusstheit mit uns und unserem Umfeld.
Wenn wir das Neue ergreifen wollen, müssen wir das Alte loslassen. Doch nicht selten will unser Verstand an altem Bekannten festhalten, klammert, kreiert seine Geschichten und wiegt uns dabei in vermeintliche Sicherheit. Für ihn geht es ums Überleben.
Damit die Seele Erfahrungen sammeln kann, geht es aber darum loszulassen, dem Fluss des Lebens zu vertrauen, wohin er uns auch trägt, dass er sich nicht irrt. Denn er wird gespeist von der Quelle und findet seinen Weg in das große Ganze.
Wir müssen nicht wissen, was hinter der nächsten Flussbiegung kommt, oder wie viele er überhaupt macht, wie viele andere Flüsse sich mit ihm verbinden, um als Strom gemeinsam weiter zu fließen. Wir brauchen uns seinem Verlauf nur sanft anpassen aus unserer inneren Mitte heraus. Er wird nie den direkten Weg zum Ziel nehmen, sondern sich in seiner Dynamik den äußeren Umständen anpassen. Es gibt keinen vorgezeichneten Weg und manchmal scheint er still zu stehen oder rückwärts zu laufen. Jede Reise ist höchst individuell.
Der Verstand baut Staumauern und hält sich an den Ufern fest und im schlimmsten Fall steigen wir aus und ziehen so Leid und Schmerz in unser Leben. Doch egal was uns die Ufer bieten, wir können nichts festhalten. Das Leben folgt den Zyklen von Geburt, Leben und Tod, von Anfang und Ende und so geht es darum loszulassen und dem eigenen Fluss und der Intuition zu vertrauen um damit seinem eigenen Seelenweg und seiner eigenen höchsten Wahrheit zu folgen.
Das betrifft alle Bereiche unseres Lebens, ob Beziehungen, Job, Familie oder alte Glaubenssätze.
Es bedeutet aber auch, andere gehen zu lassen um ihrem Fluss zu folgen in Liebe, Akzeptanz und Verbundenheit, wenn sich ihr Herz nach neuen Erfahrungen sehnt. So wie jeder seinen Sehnsüchten folgen möchte, muss es auch anderen erlaubt sein. Alles was wir festhalten, können wir nicht lieben.
Für unseren Verstand geht es ums überleben und schickt uns die Emotion der Angst. Für unsere Seele geht es um Erfahrungen. Sie schickt uns die Sehnsucht und ruft automatisch alles in unser Leben, was wir dafür brauchen und wenn wir die Lektion gelernt haben auch wieder heraus. In Anbetracht ihres Wissens um ihre eigene Unsterblichkeit ist noch nicht einmal das Überleben von Bedeutung. Daher ist auch die Furcht ein guter und wichtiger Lehrer, denn er lehrt uns die nötige Achtsamkeit und Demut vor dem Unbekannten.
Ich lade Euch ein, mit den Augen der Quelle zu schauen, Euch treiben zu lassen, Euch dem Fluss hinzugeben, ohne alles verstehen zu müssen. Wenn Ihr der Quelle eures Herzens vertraut, könnt Ihr mit Leichtigkeit spielerisch den nächsten Schritt tun.